Co-Parenting klingt für viele wie eine moderne, spannende Alternative zur klassischen Familiengründung — und das ist es auch.
Aber bevor du diesen Weg gehst, gibt es ein paar Fragen, die dir helfen, herauszufinden, ob Co-Parenting wirklich zu dir und deinem Lebensstil passt.
Hier sind sieben ehrliche Fragen, die jede*r am Anfang stellen sollte.
1. Warum möchte ich ein Kind?
Das mag selbstverständlich klingen, aber die Antwort ist entscheidend.
Suchst du Nähe, Verbundenheit, Sinn?
Oder möchtest du die Erfahrung des Elternseins unabhängig von einer romantischen Beziehung machen?
Oder suchst du Stabilität in deinem Leben?
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“.
Aber Klarheit hier beeinflusst alles, was danach kommt.
2. Wie stelle ich mir den Alltag mit einem Kind vor?
Co-Parenting bedeutet, Verantwortung zu teilen — zeitlich, emotional, finanziell.
Überlege:
Möchtest du dein Kind überwiegend bei dir haben oder wirklich 50/50 teilen?
Passt ein Kind zu deinem beruflichen Alltag?
Wie stellst du dir Wochenenden, Feiertage, Ferien vor?
Diese Vorstellung hilft dir später dabei, mit potenziellen Co-Parents auf gleicher Wellenlänge zu sein.
3. Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen?
Co-Parenting funktioniert nur, wenn sich beide Seiten sicher fühlen.
Vielleicht brauchst du:
klare Absprachen
schriftliche Vereinbarungen
regelmäßige Kommunikation
die Gewissheit, dass dein Co-Parent zuverlässig ist
Je besser du weißt, was du brauchst, desto leichter findest du eine harmonische Co-Parenting-Beziehung.
4. Welche Werte sind mir bei der Erziehung wichtig?
Frage dich:
Welche Werte möchte ich meinem Kind vermitteln?
Wie stehe ich zu Religion, Toleranz, Diversität, Regeln, Bildung, Mediennutzung, Schlafrhythmus?
Was ist für mich ein No-Go?
Wenn du diese Werte kennst, kannst du potenzielle Co-Parents viel gezielter kennenlernen.
5. Wie viel Nähe möchte ich zu meinem Co-Parent?
Co-Parenting ist keine romantische Beziehung — aber es ist eine sehr persönliche Beziehung.
Überlege:
Möchtest du eine freundschaftliche Bindung?
Oder lieber eine klare, funktionale Zusammenarbeit?
Möchtest du viel Kontakt oder eher wenig?
Die richtige „Nähe-Distanz-Balance“ sorgt dafür, dass sich beide wohlfühlen.
6. Was mache ich, wenn mein Leben sich verändert?
Jobwechsel, Umzug, neue Beziehung, Krankheit — das Leben bleibt nicht stehen.
Wichtige Überlegung:
Bin ich bereit, Entscheidungen gemeinsam zu treffen, selbst wenn mein Leben sich später anders entwickelt?
Co-Parenting bedeutet langfristige Verantwortung und Anpassungsfähigkeit.
7. Bin ich bereit, offen und ehrlich zu kommunizieren?
Die ehrliche Antwort darauf entscheidet mehr über den Erfolg als alles andere.
Bist du bereit…
Konflikte ruhig anzusprechen?
deine Gefühle mitzuteilen?
Wünsche und Grenzen klar auszudrücken?
zuzuhören, auch wenn etwas unangenehm ist?
Ohne offene Kommunikation wird Co-Parenting kompliziert — mit ihr wird es wunderschön.
Fazit
Co-Parenting ist eine bewusst gewählte Form von Elternschaft — mutig, verantwortungsvoll und voller Potenzial.
Wenn du dir diese sieben Fragen stellst und spürst, dass sich Co-Parenting für dich richtig anfühlt, dann stehst du vielleicht genau am Beginn eines besonderen Weges:
Familie, neu gedacht — und bewusst gewählt.